Haben Frauen einen Vorteil in Extremausdauer-Wettkämpfen?

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Do Sex Differences in Physiology Confer a Female Advantage in Ultra-Endurance Sport?

Ultra-Ausdauer ist definiert als jede Trainingseinheit, die länger als 6 Stunden dauert. Eine Reihe außergewöhnlicher, rekordverdächtiger Leistungen von Sportlerinnen im Ultra-Ausdauersport haben Spekulationen ausgelöst, dass sie für den Erfolg solcher Veranstaltungen prädisponiert sein könnten.

Während die Leistungslücke zwischen Männern und Frauen im traditionellen Ausdauersport (z. B. Marathon) bei ~10% bleibt, wurde die Ungleichheit im Ultra-Ausdauersport trotz der deutlich geringeren Anzahl weiblicher Teilnehmer mit nur 4% angegeben. Darüber hinaus übertreffen Frauen Männer im Extremschwimmen im Allgemeinen. Das Problem ist jedoch komplex, mit vielen sportspezifischen Überlegungen und Vorbehalten.

Diese Übersicht fasst die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den physiologischen Funktionen zusammen und macht auf diejenigen aufmerksam, die wahrscheinlich den Erfolg bei extremen körperlichen Aktivitäten bestimmen.

Ziel ist es, eine ausgewogene Diskussion über die Veranlagung von Frauen und Männern zum Ultra-Ausdauersport zu führen. Hier diskutieren wir geschlechtsspezifische Unterschiede in der Muskelmorphologie und -ermüdbarkeit, der respiratorisch-neuromechanischen Funktion, der Substratverwertung, der Sauerstoffverwertung, der gastrointestinalen Struktur und Funktion sowie der Hormonkontrolle.

Aus der Literatur geht hervor, dass Frauen zwar zahlreiche Phänotypen aufweisen, von denen erwartet werden kann, dass sie im Ultra-Endurance-Wettbewerb einen Vorteil bringen (z. B. höhere Ermüdungsbeständigkeit, höhere Substrateffizienz und geringere energetische Anforderungen), aber auch mehrere Eigenschaften aufweisen, die die Leistung eindeutig beeinflussen (z. z. B. geringere O2-Tragfähigkeit, erhöhte Prävalenz von gastrointestinalen Beschwerden und Sexualhormoneffekte auf die Zellfunktion / das Verletzungsrisiko).

Entscheidend ist, dass sich die vorteilhaften Eigenschaften möglicherweise nur in extremen Ausdauerereignissen als ergogen manifestieren, die paradoxerweise weniger häufig von Frauen bestritten werden. Die Frage sollte in den kommenden Jahren erneut geprüft werden, wenn die Anzahl der weiblichen Teilnehmer zunimmt.

Die ganze Arbeit ist unter https://link.springer.com/article/10.1007/s40279-020-01417-2